Wie wir Internationalisierung sichern
Finanzierungsschwerpunkte 2020
Das zurückliegende Jahr hat gezeigt, wie anfällig die weltweit vernetzte deutsche und europäische Wirtschaft in Zeiten einer globalen Krise sein kann. Die Ausbreitung von COVID-19 sowie die damit einhergehenden nationalen Reflexe vieler Staaten haben eine anhaltende Unsicherheit erzeugt. Dies hat bei einigen Investoren Zurückhaltung ausgelöst, und auch die Finanzierungen der KfW IPEX-Bank waren davon betroffen.
Dennoch leistete die KfW IPEX-Bank auch 2020 wichtige Beiträge, um die aufkommenden Herausforderungen zu überwinden – egal, ob durch die Finanzierung von Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz, die Sicherung heimischer Arbeitsplätze oder für den Erhalt und Ausbau wichtiger, auch digitaler, Infrastruktur.
Exportwirtschaft und Rohstoffsicherung
Mit der Finanzierung von zwei neuen „E-Flexer“ Fähren für die international tätige Reederei Stena mit Sitz in Schweden untermauert die KfW IPEX-Bank ihren Anspruch, den Export auch in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Mit einem Darlehen in Höhe von 180 Mio. USD ermöglicht sie den Einsatz moderner Schiffe, welche eine besonders hohe Energieeffizienz haben. Die Ausstattung mit zwei statt wie bisher vier Antriebsmotoren führt zu einer Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um 25 Prozent sowie entsprechenden CO2-Einsparungen. Auch im Design wird auf Energieeffizienz geachtet, die Rümpfe sind so gestaltet, dass der Wasserwiderstand auf ein Minimum reduziert wird. Der Energy Efficiency Design Index (EEDI), der die spezifischen CO2-Emissionen von Frachtschiffen angibt, liegt nach Modellversuchen rund 20 Prozent unter dem von der IMO vorgeschriebenen Maximalwert. Ein erheblicher Teil der Ausstattung der Fähren kommt dabei von Zulieferern aus Deutschland und Europa.
Auch die Finanzierung einer hochmodernen Ammoniakanlage im Nordwesten Mexikos sichert heimische Beschäftigung in der Exportwirtschaft. Mehr noch: Die Anlage der schweizerischen Proman Holding AG wird auch zahlreiche lokale Arbeitsplätze schaffen – während der Bauphase werden etwa 2.500 Arbeiterinnen und Arbeiter auf der Baustelle Beschäftigung finden, in der Betriebsphase werden 265 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei 1,25 Mrd. USD. Davon stellt ein unter Führung der KfW IPEX-Bank zusammengestelltes Bankenkonsortium aus nationalen und internationalen Kreditgebern insgesamt 860 Mio. USD als Fremdkapital zur Verfügung. Die Anlage wird in der Hafenstadt Topolobampo im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa am Golf von Kalifornien errichtet. Mit einer Kapazität von 770.000 Tonnen pro Jahr soll vor Ort Ammoniak als Düngemittel und Düngervorprodukt hergestellt werden, um die bestehende Unterversorgung des mexikanischen Marktes zu verbessern. Bei der Produktion greift die Düsseldorfer Proman GmbH, eine Tochtergesellschaft der Proman Holding AG, auf deutsche und europäische Komponenten zurück – so finanziert das Bankenkonsortium alleine in Deutschland hergestelltes Equipment in Höhe von 390 Mio. USD, insgesamt werden Komponenten aus Europa im Wert von 715 Mio. USD verbaut.
Infrastruktur und Transport sowie Klima- und Umweltschutz
Das verantwortungsvolles Handeln nicht lokal begrenzt sein darf, gilt vor allem auch beim Klima- und Umweltschutz. Egal wo auf der Welt erneuerbare Energiegewinnung ausgebaut wird, hat dies eine positive Wirkung auf das Weltklima. Die KfW IPEX-Bank finanzierte 2020 und damit sieben Jahre nach dem Bau des türkischen Windparks Karaburun westlich der türkischen Stadt Izmir nun auch die Erweiterung des Projekts. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf 157 Mio. USD. Das zur Verfügung gestellte Kapital setzt sich aus einer zu jeweils 50 Prozent getragenen Euler Hermes-gedeckten Tranche der KfW IPEX-Bank sowie der LBBW in Höhe von rund 95 Mio. USD sowie einer Mezzanine-Tranche in Höhe von umgerechnet 39 Mio. USD zusammen. Mit der Finanzierung steigt die installierte Gesamtleistung der Windkraftanlagen um 132 MW auf zukünftig 252 MW. Die KfW IPEX-Bank unterstützt mit ihrem Engagement den in Aurich ansässigen Hersteller von Windenergieanlagen ENERCON, der alle Turbinen des Windparks Karaburun produziert und installiert hat.
Die KfW IPEX-Bank finanziert Vorhaben, die eine zukunftsträchtige Infrastruktur aufbauen, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung fördern und Innovationen unterstützen. Dazu gehört auch die Finanzierung des Telekommunikationsunternehmen Deutsche Glasfaser, welche die KfW IPEX-Bank mit 120 Mio. EUR unterstützt. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft ich auf 1,3 Mrd. EUR und dient dem verstärkten Ausbau von Glasfaseranschlüssen für Privathaushalte („Fibre to the Home“, FTTH) in Deutschland. Die Deutsche Glasfaser ist Deutschlands führender FTTH-Anbieter, der sich besonders auf ländliche Regionen spezialisiert hat. Im Gegensatz zum herkömmlichen Kupferkabel führt bei FTTH die Glasfaserverbindung direkt bis zum Nutzer und Daten sind mit Lichtgeschwindigkeit übertragbar. Das Netz der Deutschen Glasfaser ist im vergangenen Jahr stark gewachsen: Bis Ende 2019 wurden 630.000 Glasfaseranschlüsse installiert. Die Deutsche Glasfaser plant die Anzahl ihrer Anschlüsse bis Ende 2021 zu verdoppeln.
Rechtlicher Hinweis:
Die Ausführungen dieses Online-Geschäftsberichts 2020 basieren auf dem Lagebericht 2020 der KfW IPEX-Bank, den Sie hier downloaden können. Treten bei den mit größter Sorgfalt erstellten Inhalten dieses Online-Geschäftsberichts 2020 Widersprüche oder Fehler im Vergleich zum Lagebericht auf, hat der Lagebericht 2020 der KfW IPEX-Bank Vorrang.
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