Pressemitteilung vom 04.04.2022 / KfW IPEX-Bank

KfW IPEX-Bank finanziert Tram-Trains für Chemnitz zusammen mit EIB und NORD/LB

Rot-weiß- grüne Trams in der Stadt Chemnitz
  • Verkehrsverbund Mittelsachsen beschafft 19 neue Tram-Trains
  • Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum Chemnitz

Die KfW IPEX-Bank, die Europäische Investitionsbank und die NORD/LB finanzieren den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs im Großraum Chemnitz. Gemeinsam stellen sie dem Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) für die Erweiterung seines Fuhrparks und der Wartungskapazitäten Kreditlinien von insgesamt 189 Mio. EUR zur Verfügung. Die EIB übernimmt davon 89 Millionen EUR. Die KfW IPEX-Bank, die das Konsortium führt, und die NORD/LB, die auch als kontoführende Bank agiert, stellen jeweils 50 Mio. EUR bereit.

Das Investitionsvolumen für das Projekt liegt bei 234,5 Mio. EUR. Es umfasst die Finanzierung, Beschaffung und Instandhaltung von 19 neuen vollelektrischen Zweisystem-Regionalstadtbahnen (Tram-Trains) des Herstellers Stadler. Diese können sowohl mit Straßenbahnstrom im Stadtgebiet, als auch mit Eisenbahnstrom im Umland fahren und ermöglichen so eine engere Anbindung des Umlands an das innerstädtische Netz in Chemnitz. Insbesondere für das Umland bedeutet dies schnellere und direktere Verbindungen. Zusätzlich ist der Bau eines neuen Wartungsdepots in der Nähe des Chemnitzer Hauptbahnhofs geplant, in dem die neuen Straßenbahnen und ältere Fahrzeuge des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gewartet werden sollen.

Ferner umfasst das Finanzierungsvolumen auch die Refinanzierung eines 2016 errichteten Eisenbahnbetriebshofs für die Wartung und Instandhaltung von 29 Triebfahrzeugen des Elektronetz-Mittelsachsen. Ab Sommer 2023 werden hier außerdem 11 BEMU Fahrzeuge für die Strecke Chemnitz-Leipzig instandgehalten.

Ab dem Jahr 2025 sollen die neuen Bahnen ausgeliefert und ab 2026 planmäßig im Fahrgastverkehr eingesetzt werden. Im ersten Jahr des Betriebs werden 5,3 Millionen Fahrgäste erwartet. Für die EIB ist es die erste Finanzierung, die sie für den VMS bereitstellt.

Das Gesamtvorhaben ist integraler Teil des Chemnitzer Modells, eines der wichtigsten ÖPNV-Projekte im Freistaat Sachsen. Ziel des Chemnitzer Modells ist die attraktive Anbindung der Region an die Chemnitzer Innenstadt. Mit diesen Investitionen wird das ÖPNV System insgesamt modernisiert und eine qualitative Verbesserung des ÖPNV Angebots erreicht. Das Vorhaben leistet damit einen direkten Beitrag zur Verkehrswende und dem Klimaschutz.

Andreas Ufer, Geschäftsführer der KfW IPEX-Bank, sagt: „Wir freuen uns, mit unserem langjährigen geschätzten Geschäftspartner VMS und unseren Konsortialpartnern gemeinsam ein weiteres Leuchtturmprojekt für die Verkehrswende in Deutschland zu finanzieren. Zugleich ist dies ein weiteres gutes Beispiel für das von uns empfohlene Mobility Owner Konzept, bei dem die Trennung von Betrieb und Eigentum der Fahrzeuge für die Kommunen zu einer Reihe von Vorteilen führt.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle sagt: „Wir freuen uns, die Modernisierung des öffentlichen Personennahverkehrs in Chemnitz und Umgebung zu unterstützen. Attraktive Straßenbahnen fördern den klimagerechten Umbau des Mobilitätssystems, indem sie Pendlern einen Anreiz geben, von der Straße zur Schiene zu wechseln und so den CO2-intensiven Individualverkehr zu reduzieren sowie Staus zu vermeiden.“

Heiko Ludwig, Global Head Structured Finance bei der NORD/LB, sagt: „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren langjährigen Kunden VMS bei diesem zukunftsweisenden Projekt unterstützen können. Die Verlagerung von Verkehrsströmen auf die Schiene stellt ein wesentliches Element der Verkehrswende dar und leistet damit einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit.“

VMS-Geschäftsführer Mathias Korda: „Mit dem neuen Fahrzeugpaket sind wir kostengünstiger und umweltfreundlicher unterwegs. Wir setzen hier das bereits im Elektronetz Mittelsachen praktizierte erfolgreiche Prinzip ‚Lieferung plus Instandhaltung durch den Hersteller‘ um.“

Hintergrundinformationen

Die KfW IPEX-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die Export- und Projektfinanzierung. Mit der Strukturierung mittel- und langfristiger Finanzierungen für deutsche und europäische Exporte, Infrastrukturinvestitionen und Rohstoffsicherung sowie Umwelt- und Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt unterstützt sie heimische Unternehmen der industriellen Schlüsselsektoren auf den globalen Märkten.

AlsTransformationsbank finanziert sie Zukunftstechnologien, um den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft – in allen drei Dimensionen Wirtschaft, Umwelt und Soziales – zu begleiten. Mit anspruchsvollen Sektorleitlinien für CO2-intensive Sektoren stellt die KfW IPEX-Bank die Kompatibilität ihrer Finanzierungen mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens sicher. Mit ihrem THG-Accounting verfolgt sie das Ziel, ein treibhausgasneutrales Portfolio bis 2050 zu erreichen.

Sie verfügt über eine umfassende Branchen-, Strukturierungs- und Länderkompetenz, sie übernimmt in Finanzierungskonsortien führende Rollen und bindet andere Banken, Institutionelle Investoren und Versicherungen aktiv ein. Sie wird als rechtlich selbständiges Konzernunternehmen geführt und ist in den wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt vertreten.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungsmittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank – Girozentrale - gehört zu den führenden deutschen Geschäftsbanken. Als öffentlich-rechtliches Institut ist sie Teil der S-Finanzgruppe. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen Spezialfinanzierungen im Energie- und Infrastruktursektor; zu Letzterem zählt auch der Schienenverkehr. Aktuell beläuft sich das Finanzierungsvolumen bei Infrastrukturprojekten auf rund €4 Milliarden. Ihre Kunden unterstützt die Bank neben ihrem Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg an 10 weiteren Standorten im In- und Ausland.

Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) umfasst auf rund 5.000 Quadratkilometern die Landkreise Zwickau, Erzgebirge, Mittelsachsen, die Städte Chemnitz und Zwickau. Er schafft mit dem Nahverkehrsplan die Rahmenbedingungen für moderne und attraktive Angebote mit Bus und Bahn, und arbeitet bei der Umsetzung mit 17 Verkehrsunternehmen zusammen. Er koordiniert die Bus‐ und Bahnangebote für einfaches Umsteigen und verbindet Städte und Gemeinden mit einheitlichen Tarifen innerhalb des Verbundes. Als Aufgabenträger bestellt der VMS bei sieben Eisenbahnverkehrsunternehmen rund neun Mio. Zugkilometer. Er realisiert gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und den Kommunen das Chemnitzer Modell (Chemnitz Bahn) für eine unkomplizierte und schnelle Straßenbahn/Zug‐Verbindung zwischen Chemnitz und der Region. Er organisiert für rund 42.500 Schüler die Beförderung zu den Schulen in den Landkreisen Mittelsachsen, Zwickau und Erzgebirgskreis. Die Verkehrsunternehmen im VMS mit 4.000 Mitarbeitern bedienen mit rund 1.000 Bussen, 110 Straßenbahnen, 80 Eisenbahnen und einer Drahtseilbahn knapp 4.800 Haltestellen. Die Verkehrsunternehmen befördern dabei rund 80 Mio. Fahrgäste pr

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